LIFT – von der Schule in die Berufswelt

«Über 60 Prozent der LIFT-Absolvierenden finden unmittelbar nach der obligatorischen Schulzeit eine Lehrstelle. Und das sind meist nicht die (in Noten) besten Schülerinnen und Schüler», teilt LIFT Geschäftsleiterin Gabriela Walser den Mitgliedern des Forums Wirtschaft + Ethik mit. DIE Chance also für Jugendliche, den schnellen Einstieg in die Berufswelt erfolgreich zu schaffen.
An der 15. Mitgliederversammlung des Vereins «Forum Wirtschaft + Ethik» gaben die ordentlichen Traktanden wenig zu diskutieren. Geschäftsbericht, Jahresrechnung 2022 und Budget 2023 wurden einstimmig genehmigt, der Vorstand entlastet. Wissenschaftsvertreter im Vorstand, Alfred Münger, tritt wegen starkem beruflichem Engagement an der Hochschule für Wirtschaft in Freiburg zurück. Gespräche mit möglichen Nachfolgerinnen sind im Gang.

Auf viel Interesse bei den Mitgliedern – meist Inhaber oder Geschäftsleitungsmitglieder von KMU – stiess die Präsentation des Jugendprojekts LIFT. Gabriela Walser präsentierte das seit vielen Jahren wachsende und erfolgreiche Jugendprojekt, das heute an 358 Standorten (Schulen) in der ganzen Schweiz vertreten ist und Wochenarbeitsplätze für mehr als 5'000 Schülerinnen und Schüler vermittelt.
So funktioniert LIFT

Die Teilnehmenden werden von den «LIFT-Schulen»

frühzeitig bestimmt. Die Arbeit am ersten Wochenplatz

beginnt bereits in der siebten Klasse. So werden die

Jugendlichen unterstützt bei der Berufswahl und

gleichzeitig auf die Arbeitswelt vorbereitet. Dies

vornehmlich in handwerklichen Berufen, wo ja der

Fachkräftemangel heute besonders einschneidend ist.

In Modulkursen bereiten Fachpersonen der Schule die

Jugendlichen sorgfältig auf den Wochenarbeitsplatz vor.

Ebenso werden die Arbeitseinsätze begleitet und

nachbearbeitet, und es erfolgt ein Austausch in

Lerngruppen von acht bis zehn Schülerinnen und

Schülern. Die Schule stellt dazu ein bis zwei

Wochenlektionen während der

Schulzeit zur Verfügung.

Am Wochenarbeitsplatz erledigen die Jugendlichen einfache, praktische Arbeiten, dies zum Beispiel jede Woche am freien Nachmittag während zwei bis drei Stunden. Sie können so Praxiserfahrungen sammeln und lernen meist mehrere Berufe kennen. Zwischenbewertungen ermöglichen das Erkennen und Beheben von Problemen. Am Schluss des in der Regel dreimonatigen Einsatzes gibt es eine Art Arbeitszeugnis, das – bei guter Einschätzung – wertvoll ist bei der Lehrstellensuche.
Vorteile auch für Schulen und die Wirtschaft

Zu oft messen wir den Erfolg der Schulen nur an der Übertrittsquote der Schülerinnen und Schüler in eine höhere Schule. Bewerten wir aber ebenso gewichtig den erfolgreichem Antritt und Abschluss einer Lehre, gehören die LIFT-Schulen eindeutig zu den Gewinnerinnen. Sie leisten nämlich einen wesentlichen Beitrag, dass junge Menschen die richtige Lehrstellen-Wahl treffen und diese schliesslich als engagierte Fachkräfte die Wirtschaft vorwärtsbringen.

Ein tolles Beispiel dafür ist LIFT-Absolvent Henry Zimmermann, der den Anwesenden seine Sicht zum Projekt präsentierte: «Eigentlich wollte ich – meinem Namen folgend – Zimmermann werden. Doch als ich bei der Firma Peter Soltermann AG meinen Wochenarbeitsplatz im Metallbau antreten durfte, war mein Entscheid rasch klar: Ich wollte die Schlosserlehre absolvieren!» Henry ist gemäss seinen eigenen Worten heute begeisterter Schlosser und hatte kürzlich keinerlei Probleme, eine neue Stelle in Bern zu bekommen.

Verschiedene Mitglieder des Forums Wirtschaft + Ethik haben Interesse bekundet, sich am Projekt LIFT zu beteiligen und der Verein selbst wird ein künftiges Engagement prüfen. Mehr zum Forum und zu LIFT gibt es hier: https://wirtschaftundethik.ch/; www.jugendprojekt-lift.ch.



Markus Aerni, Präsident Verein Forum Wirtschaft + Ethik, im April 2023